TSI Special Training: Finanzierungsalternative Verbriefung von Handels- und Leasingforderungen nach der neuen Verbriefungsregulierung

Für größere Mittelständler ist die Forderungsverbriefung neben dem Bankkredit eine ideale Working Capital-Finanzierung; auch Leasinggesellschaften nutzen das Instrument inzwischen umfassend.

Des Weiteren ergeben sich auch für Sponsorbanken und Investoren vielfältige Vorteile. Von daher wundert es nicht, dass in Deutschland das Marktwachstum in den letzten sieben Jahren bei etwa 150 % lag. Das Instrument bietet weiterhin ein hohes Wachstumspotential, dies gilt insbesondere bei künftigen Veränderungen in der Zinslandschaft oder dem Kreditzyklus.

Ab dem 1. Januar 2019 gilt die neue Verbriefungsregulierung. Auch die ABCP-Transaktionen und -Programme sind davon betroffen. Obgleich die Regulierung lange in Vorbereitung war und diskutiert wurde, sind jedoch gerade im Bereich der Conduit-Programme noch viele Fragen nicht abschließend beantwortet. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Regulierung nicht nur an bislang regulierte Banken sondern auch an die realwirtschaftlichen Originatoren richtet.

Auf dem TSI Training am 28. Februar 2020 wollen wir Ihnen einen Überblick über die Programme geben und im Detail den Fragen nachgehen, die sich aus den neuen Regulierungen ergeben.

Themenschwerpunkte des TSI Special Training sind:

  • Allgemeine Anforderungen an den Verkäufer – Bonität, Größe, Forderungsmanagement
  • Programmstrukturen, angewandte Risikominderungen und Bonitätsverbesserungen
  • Rechtliche Anforderungen an Strukturen und Verträge
  • Herausforderungen bei länderübergreifenden Transaktionsstrukturen
  • Aktuelle aufsichtsrechtliche Anforderungen aus der neuen Verbriefungsregulierung
    im Hinblick auf:
    • Underlying
    • Programmstrukturen
    • Rechtliche Themen
    • Transparenzfragen


  •   Agenda

    Freitag, 28. Februar 2020

    8.30 - 8.50 Uhr

    Registrierung

    8.50 – 9.00 Uhr

    Begrüßung durch die TSI

    9.00 – 9.45 Uhr

    Überblick über die Ausgestaltung der Forderungsankaufsprogramme im Rahmen von ABCP-Transaktionen
    Ralf Engel, DZ Bank

    • Grundstruktur einer ABCP-Transaktion
    • Anforderungen an den Verkäufer
    • Exemplarischer Strukturierungsprozess
    • Anforderungen insbesondere bei Handelsforderungen
    • Bewertung/Rating von Forderungspools
    • Marktentwicklung
    • Jeweilige Herausforderungen aus der neuen Regulierung
    • Potentialanalyse
     

    9.45 – 10.30 Uhr

    Rechtliche Fragen und Prüfungen
    Dr. Martin Kaiser, Ashurst

    • Rechtliche Anforderungen an den Forderungsbestand
    • Zivilrechtliche Anforderungen an den True Sale
    • Insolvenzrechtliche Fragen
    • Problematiken bei Verkäufern/Forderungen aus mehreren Ländern
    • Steuerliche Fragen
    • True Sale Anforderungen aus STS-Regulierung
     

    10.30 – 11.00 Uhr

    Kaffeepause

    11.00 – 12.15 Uhr

    Die neue Verbriefungsregulierung – wo liegen die Herausforderungen für ABCP-Transaktionen mit Leasing- und Handelsforderungen
    Volker Meissmer, Landesbank Baden-Württemberg

    • Überblick über die neuen Anforderungen
    • EU-Fokus sowie Transparenzanforderungen als Problempunkte
    • Bedeutung von STS-Compliance für Sponsorbank und Investor
    • Herausforderung STS-Compliance auf Transaktions- und Programmebene
    • Evtl. Folgen für Originatoren, Sponsorbanken und Investoren
     

    12.15 - 13.45 Uhr

    Mittagessen

    13.45 – 14.30 Uhr

    Forderungsverbriefung aus Sicht des nutzenden Unternehmens
    Rüdiger Moll, Deutsche Leasing

    • Strategische Aspekte: Verbriefung als wesentliches Element der Konzernfinanzierung
    • Interessen und Motive für eine Transaktion
    • Praktische Herausforderungen: Kosten, Prozesse und Transaktionsumsetzung
    • Regulatorische Herausforderungen aus Sicht eines nutzenden Unternehmens
     

    14.30 – 15.00 Uhr

    STS für ABCP
    Michael Osswald, SVI

    • Verifizierungsmethodik und -prozess
    • Besonderheiten bei Handels- und Leasingforderungen
    • STS-Verifizierung in der Praxis und erste Erfolgswerte

    15.00 – 15.30 Uhr

    Kaffeepause

    15.30 – 16.10 Uhr

    Die Sicht des ABCPs Investors
    Philipp Becker, KfW

    • Wie werden ABCP-Investments analysiert
    • Wie beeinflusst die neue Regulierung die Investoren
    • Anforderungen der KfW für ABCP-Investments
     

    16.10 – 16.50 Uhr

    Alternative Umsetzung des ABCP-Reporting über das EDW
    Dr. Christian Thun

    • Neue Berichtspflichten für ABCP-Transaktionen
    • Technische Umsetzung des ABCP-Reporting
    • Verwendung eines Repositorys für das ABCP-Reporting
     

    Ab 16.50 Uhr

    Schlußwort TSI Geschäftsführung mit anschließendem Umtrunk

  •   Referenten

    Freitag, 28. Februar 2020

     

    Philipp Becker ist Vice President im Asset Management der KfW in Frankfurt. Er ist Teil eines Teams, das u.a. die Investitionen der KfW in ABS & ABCP verantwortet. Bevor er 2012 in die KfW eintrat, war Herr Becker mehrere Jahre für KPMG im Bereich Structured Finance & Leasing tätig, wo er u.a. Gutachten zur bilanziellen und aufsichtsrechtlichen Behandlung von Verbriefungstransaktionen verfasst hat. Er hat Betriebswirtschafslehre und Informatik an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen studiert.

     

     

    Ralf Engel ist Senior-Strukturierer für Verbriefungstransaktionen in der DZ BANK AG und verantwortlich für die kundenseitige Beratung bei forderungsbasierten Finanzierungstransaktionen sowie für die Arrangierung sowie Strukturierung von ABCP-Verbriefungstransaktionen mit Schwerpunkt auf Handels- und Leasingforderungen.
    Mit über 20 Jahren Berufserfahrung auf dem Gebiet der Forderungsverbriefung verfügt Ralf Engel über tiefes Methodenwissen und umfangreiche praktische Erfahrung in der Umsetzung von ABCP-Verbriefungstransaktionen sowohl im Kundensegment Großunternehmen als auch im Bereich mittelständischer Unternehmen. Bevor Ralf Engel in 2001 in das Investment Banking der DZ BANK AG wechselte, war er 5 Jahre in der LBBW in den Bereichen ABS sowie im Risk Management in leitender Funktion tätig. Ralf Engel begann seine Karriere 1990 in der Hessischen Landesbank.

     

    Dr. Martin Kaiser, LL.M. ist Partner im Bereich Finance in Frankfurt und Mitglied unserer globalen Securities and Derivatives Group (SDG). Er ist spezialisiert auf Verbriefungen und berät vor allem Banken und Unternehmen, insbesondere im Zusammenhang mit True-Sale-Transaktionen in verschiedenen Assetklassen, einschließlich Automobildarlehen, Leasing, Verbraucherkredite, NPL und Handelsforderungen. Vor seinem Eintritt bei Ashurst war Martin Kaiser Partner bei einer anderen führenden internationalen Kanzlei, zuletzt als Leiter der Banking & Finance-Praxisgruppe in Deutschland und Österreich.

     

    Stefan Leipold ist Managing Director und leitet das Team Receivables Financing im Bereich Securitized Products / Corporates & Investment Banking der UniCredit. Das Team ist zuständig für die Akquisition und Strukturierung von Verbriefungsstransaktionen auf Basis von kurzlaufenden Forderungen für die Kunden der UniCredit Group.
    Stefan Leipold ist seit 2015 bei der UniCredit Bank AG tätig. Zuvor war er bei der BayernLB und war dort zuletzt für das deutsche Verbriefungsgeschäft zuständig. Stefan Leipold ist Bankkaufmann und hat einen betriebswirtschaftlichen Abschluss der Universität Marburg.

     

    Volker Meissmer ist Leiter Gruppe Securitisation Grundsatzfragen & Conduit Management in der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Nach Tätigkeiten im Firmenkreditbereich und der Betreuung institutioneller Großkunden bei einem der Vorgängerinstitute der LBBW übernahm Herr Meissmer Anfang 1998 den Aufbau eines Kompetenz-Centers für Asset-Backed Finanzierungen und leitete anschließend für mehrere Jahre die Verbriefungsaktivitäten der LBBW. Angesiedelt am Hauptsitz in Stuttgart ist Herr Meissmer zuständig für alle Grundsatzthemen rund um die Verbriefung (insbesondere Regulatorik) sowie das Management und die Struktur des Multi-Seller ABCP-Programmes „Weinberg“.
    Er führt einen Titel als Diplom-Sparkassenbetriebswirt der Deutschen Sparkassen-Akademie und ist in zahlreichen Gremien und Ausschüssen der Verbriefungslobby in Deutschland und Europa vertreten.

    Rüdiger Moll, CFA, ist Leiter PCM & Treasury-Systeme im Bereich Konzerntreasury der Deutschen Leasing. In jüngster Vergangenheit verantwortete er den Aufbau und die Weiterentwicklung einer hauseigenen Ankaufsplattform zur Verbriefung von Leasing- und Mietkaufforderungen. Vor seiner Tätigkeit bei der Deutschen Leasing führte er zahlreiche Verbriefungsprojekte im Rahmen von ABCP- und Bondtransaktionen
    zum Erfolg. Herr Moll engagiert sich im Verband Deutscher Treasurer und im europäischen Leasingverband Leaseurope. Er hat sein Studium im Jahr 2005 an der Universität Würzburg als Diplom-Kaufmann abgeschlossen.

     

    Michael Osswald ist seit Februar 2018 Geschäftsführer der STS Verification International GmbH und dort verantwortlich für die Vorbereitung und Durchführung von STS-Zertifizierungen im Rahmen der neuen Verbriefungsregulierung. Herr Osswald verfügt über umfangreiche Verbriefungserfahrungen in den Bereichen ABS-Investments sowie Akquisition und Strukturierung von Term ABS und ABCP-Transaktionen, die er ab 1998 bei der Landesbank Baden-Württemburg in Stuttgart und London und anschließend bei der ABN AMRO Bank in Frankfurt als Teil des europäischen ABSTeams sammeln konnte. 2009 wechselte Herr Osswald in den Bereich Asset-Based Lending (Schiffsfinanzierung) zur KfW IPEX-Bank und war zuletzt als Senior Credit Officer bei der Ersten Abwicklungsanstalt in Düsseldorf unter anderem für die Teilportfolien Asset Securitisation, Infrastructure, Aviation und Shipping zuständig. Herr Osswald hält einen Abschluss als Diplom-Kaufmann der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

     

    Dr. Christian Thun ist seit dem 1. Januar 2016 Geschäftsführer der European Data-Warehouse GmbH – der zentralen Plattform in Europa für die Sammlung, Speicherung und Weitergabe von Kreditdaten (Loan-Level-Data) aus Asset Backed Securities (ABS). Zuvor arbeitete er 14 Jahre in verschiedenen Senior-Positionen für Moody’s Analytics sowie davor als Teamleiter für das Beratungsunternehmen Baetge & Partner (ein Oliver, Wyman Affiliate) und im Bereich Structured Finance der Dresdner Bank in Frankfurt und London. Sein Hauptaugenmerk liegt aktuell auf der Vorbereitung des European DataWarehouse auf dessen künftige Rolle als das Verbriefungsregister im Rahmen der STS Regulierung.
    Christian Thun hat mehr als 30 Artikel zu Themen wie Risikomodellierung, Stress Testing und Datenmanagement veröffentlicht. Er studierte Betriebswirtschaftslehre und promovierte in diesem Bereich an der Universität Münster.